Foto: Fabian Flamme
Foto: Fabian Flamme

Schnelleinsatzgruppe (SEG)

Die Schnelleinsatzgruppe ist eine zeitnah verfügbare Gruppe innerhalb der Bereitschaften des Kreisverbandes Pfaffenhofen. Unsere Mitarbeiter sind über Funkmeldeempfänger (FME) und Handy - vergleichbar mit der Freiwilligen Feuerwehr - rund um die Uhr erreichbar und in der Regel innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach der Alarmierung bereit zum Ausrücken. Dabei übernehmen wir folgende Aufgaben:
• Betreuungseinsatz: Betreuung von Leicht- und Unverletzten, z. B. nach Evakuierung oder nach Busunfall
• Unterstützung des Rettungsdienstes: die schnelle sanitätsdienstliche Ergänzung des Rettungsdienstes, z. B. bei größeren Unfällen oder im Katastrophenfall
Im Kreisverband Pfaffenhofen stellt vorwiegend die Bereitschaft Geisenfeld das Personal für folgende SEG-Einheiten:
• SEG Betreuung und Verpflegung
• SEG IuK / UG-SanEL (Informatik und Kommunikation / Unterstützungsgruppe Sanitäts-Einsatzleitung) Außerdem bestehen im BRK-Kreisverband Pfaffenhofen noch folgende weitere SEG-Einheiten:
• SEG Behandlung (Bereitschaft Pfaffenhofen)
• SEG Technik und Sicherheit (Bereitschaft Reichertshofen)
• SEG Transport (zusammen mit den Bereitschaften Reichertshofen und Pfaffenhofen)

Was ist eine Schnelleinsatzgruppe?

Unter einer Schnelleinsatzgruppe - abgekürzt SEG - versteht man eine Gruppe aus medizinisch und/oder technisch ausgebildeten Einsatzkräften. Diese Gruppen unterstützen den Rettungsdienst bei größeren Schadensfällen sowie bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) und schließen dabei die Lücke zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Die Notwendigkeit ergab sich aus der Struktur des Rettungsdienstes. Der Rettungsdienst ist primär auf Individualnotfälle ausgerichtet, bei größeren Schadensfällen ist bis in die frühen 1990er Jahre oftmals eine Versorgungslücke aufgetreten, da Einheiten des Katastrophenschutzes für die Rettungsdienstunterstützung zu groß und träge waren. Ab ca. 1988 wurden in Deutschland daher oftmals aus den Katastrophenschutzverbänden kleine flexible Einheiten gebildet, welche in der Lage sind, den Rettungsdienst Tag und Nacht schnell und effektiv zu unterstützen: die Schnelleinsatzgruppen der Neuzeit waren geboren. In Wirklichkeit ist das Konzept der Schnelleinsatzgruppen aber gar nicht so neu. Dr. H. Hellweg datiert in seinem Referat auf dem 14. Bundeskongress Rettungsdienst 1994 in Köln die ersten Gruppen dieser Art bereits auf das Jahr 1948, weist aber auch auf die aus ähnlichen Motiven wesentlich früher gegründeten Hilfsvereine des 19. Jahrhunderts hin, nicht zuletzt den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und das Rote Kreuz. Von einer Schnell- bzw. Sondereinsatzgruppe spricht man, wenn folgende Merkmale weitgehend erfüllt sind: Die Einheit ist:
• in Gruppenstärke taktisch organisiert,
• mit eigens dafür bereitgestellten und ausgerüsteten Fahrzeugen,
• in der Lage sowohl medizinische als auch technische und organisatorische Maßnahmen in größerem Maße durchzuführen,
• schnell mit Funkmeldeempfängern oder ähnlichem alarmierbar (5 bis 20 Minuten),
• der Rettungsleitstelle bekannt, in der Alarm- und Ausrückordnung (AAO) fest berücksichtigt und
• zur Rettungsdienstunterstützung vorgesehen. Typische Aufgaben von Schnelleinsatzgruppen sind:
• Besetzung freier Rettungsmittel,
• Einrichtung von Behandlungsmöglichkeiten für eine größere Zahl an Verletzten
• Versorgung und Betreuung von Verletzten
• Betreuung von Betroffenen
• Unterstützung des Rettungsdienstes und anderer Hilfsorganisationen
• Bereitstellung von Material und Technik sowie
• Durchführung von Sanitätsbetreuung bei Großveranstaltungen. Quelle: http://www.schnelleinsatzgruppe.de

Alarmierung und Ausrückeordnung (AAO)

Bei Alarm begeben sich die SEG-Mitarbeiter auf schnellstem Wege zum Sammelplatz, dem Kreisbauhof Geisenfeld. Dort wird über Funk der Einsatzauftrag von der Integrierten Leitstelle Ingolstadt (ILS) entgegengenommen. Die Mitarbeiter legen ihre Einsatzkleidung und Persönliche Schutzausrüstung an. Die Fahrzeuge werden entsprechend der Weisung des SEG-Leiters besetzt. Die nachfolgend eintreffenden Mitarbeiter der Schnelleinsatzgruppe besetzen auf Weisung des SEG-Leiters den Mannschaftstransportwagen (MTW) und/oder bedarfsweise einen zusätzlichen Krankentransportwagen (KTW). Sie übernehmen an der Einsatzstelle lageabhängig besondere Funktionen.

Persönliche Ausrüstung

• Feuerwehrhelm, teilweise mit Visier
• Kleidung: DRK Bonn 2012 plus
• Regenschutzbekleidung
• Schutzhandschuhe
• Funkmeldeempfänger / Handyalarmierung
• Sicherheitsschuhe